kant.appr.
Man sagt, die ersten Zahnärzte praktizierten bereits im 5. Jahrhundert vor Christus. Genau so alt dürfte wohl die Angst vor dem Besuch des Zahnarztes sein.
Früher wohl zu Recht, doch dank modernster medizinischer Errungenschaften hat die Zahnbehandlung heute viel von ihrem Schrecken verloren.
Nicht nur die Gerätschaften, auch die kontrollierte Ausbildung haben wohl dazu geführt, das sich immer weniger vor einem Zahnarztbesuch ernsthaft fürchten. Inzwischen sind auch wir kantonal approbierten Zahnärzte schon fast ein Teil der Geschichte - aber längstens noch nicht vom alten Eisen!
Kantonal approbiert?
Wie in so vielen anderen Berufen auch, war früher herzlich wenig geregelt, mit all den daraus entstehenden Vor-und Nachteilen. Auch, oder erst Recht im Kanton Appenzell Ausserrhoden .
Seit 1965 regelt Appenzell Ausserrhoden die Berufstätigkeit der Zahnärzte näher.
Der Kanton erlaubte die Weiterbildung zum kantonal
approbierten Zahnarzt nur noch Zahntechniker, die
mindestens drei Jahre operative Ausbildung hinter sich
hatten.
Seit 1986 wurden angehende Zahnärzte vom Kanton
über die verschiedenen Fachgebiete geprüft.
Preislich arbeiteten die kantonal
approbierten Zahnärzte in aller Regel günstiger, was
einigen Zahnärzten mit universitärem Abschluss ein Dorn im
Auge war. Aber wer arbeitet besser?
Während die Zahnärzte, welche an den Universitäten studierten für sich eine bessere medizinische Ausbildung propagierten, waren es die gelernten Zahntechniker mit Berufserfahrung, welche den Werdegang zum kant. appr. Zahnarzt einschlugen. Sie waren diejenigen, welche ihre Fähigkeiten in der mechanischen Bearbeitung der Zähne in den Vordergrund stellten. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Ein guter Zahnarzt sollte von beiden Talenten etwas im Blut haben.
Kantonal approbierte Zahnärzte werden inzwischen keine mehr ausgebildet. Die Zulassung zum Zahnarzt ist nun einheitlich und gesamtschweizerisch geregelt.
Ich bin der letzte der diese
Ausbildung zum kantonal
approbierte Zahnarzt erfolgreich abschloss. Und ich bin
stolz darauf, mein Handwerk in zweiter Generation von
Grund auf als Zahntechniker gelernt zu haben und mich in
mehrjährigem zusätzlichem Studium zum Zahnarzt
weiterentwickelt zu haben.
Berufsbezeichnungen
ändern sich, unterliegen dem Wandel der Zeit. Ständige
Weiterbildungskurse sind Pflicht. Die Infrastruktur muss
den gehobenen Ansprüchen der Patienten genügen.
Doch selbst mit modernster Technik braucht es noch immer
Talent und einen Hang zum Perfektionismus und viel
Fingerspitzengefühl um ein guter Zahnarzt zu sein.
Armin B.Fürer